Kaum ein Chor hat so hohen Wiedererkennungswert wie die Männerstimmen Basel. In Knickerbockern und Hosenträgern stechen sie schon vom Äusseren her sofort heraus. Sie gehören zur seltenen Gattung junger Männerchöre (eine Mehrheit der Sänger ist unter 35 Jahre alt), die mit Elan und Präzision zugleich auftreten.
Der Chor wurde 2008 gegründet. Viele der Gründungsmitglieder haben eine Vergangenheit in der Knabenkantorei Basel; gut die Hälfte der jetzigen Sänger kam von anderen Chören oder auf ganz anderem Wege zu den Männerstimmen.
Die Balance zwischen Ambition und Ausgelassenheit ist für den Chor zentral. Wer schon einmal einen Auftritt miterlebt hat, weiss, dass hier Freunde auf der Bühne stehen, die es verstehen, zusammen Spass zu haben. Für dieses Gemeinschaftsgefühl sind die jährlichen Konzertreisen genauso wichtig wie die interne Aufgabenteilung. Beinahe jeder Sänger hat noch eine zusätzliche Aufgabe im Chor.
Dass aber vor allem das Singen wichtig ist und ernst genommen wird, merkt man an der Klangqualität und dem anspruchsvollen Repertoire. Der Chor wurde wiederholt von internationalen Jurys gewürdigt und mit einer ganzen Reihe von Preisen ausgezeichnet.
Zum Anspruch des Chors gehört es, das Repertoire ständig zu erweitern und auch weniger bekannte Stücke und Komponisten aufzuführen. Regelmässig vergeben die Männerstimmen Kompositionsaufträge an führende Komponisten der nationalen und weltweiten Chorszene: Eric Whitacre, Ēriks Ešenvalds, Ivo Antognini oder Carl Rütti sind nur einige Namen einer illustren Reihe.
Auch sonst wagen die Männerstimmen immer wieder Neues. Aus den bisherigen Projekten sind fünf CDs und eine Fülle an unvergesslichen Konzerten und Tourneen hervorgegangen. In besonderer Erinnerung bleiben u.a. die filmisch untermalte Gesangsexpedition «tøngedrøhn» (2010), der Gewinn der Männerchor-Kategorie an den World Choir Games in Cincinnati (2012), die Teilnahme am «Laulupidu» in Tallinn (2014), das Pilgerkonzert «pílagrímr» im prall gefüllten Basler Münster mit anschliessender Konzerttournée nach Färöer/Island (2016), die «Helden»-Jubiläumskonzerte mit den Sinfonieorchestern Chernihiv und Kyiv in der Ukraine (2018), das intermedial inszenierte Projekt «Diluvium» (2020) mit Chorwerken rund um die Basler Magdalenenflut von 1480, und zuletzt «Time is a River» (2023) mit der Uraufführung des gleichnamigen Auftragswerks von Eric Whitacre unter dessen Leitung im ausverkauften Stadtcasino Basel.
Dirigiert werden die Männerstimmen seit Herbst 2022 vom Basler Chorleiter und Komponisten David Rossel, unterstützt von Adrian Borter als Vizedirigent. Rossel übernahm die Leitung nach langjähriger Zusammenarbeit als Vizedirigent mit Oliver Rudin, der seit der Gründung an der Erfolgsgeschichte des Chors entscheidend mitgeschrieben hatte. Unterstützt wird die musikalische Leitung von einem Vorstand aus 6 Chormitgliedern, die ehrenamtlich Gegenwart und Zukunft des Chors planen und mitgestalten.